«Wenn aber Christus, unser Leben,
geoffenbart werden wird...» (Kolosser 3,4).
Eines der Hauptziele des Heiligen Geistes
ist es, die Gläubigen dazu zu bringen, dass sie sich wirklich
mit dem auferstandenen und erhöhten Herrn identifizieren, um
sein Auferstehungsleben in ihrer Erfahrung Wirklichkeit werden zu
lassen. In dem Maße wie dieses Zeitalter seiner Vollendung
entgegengeht der vollen Manifestation Christi
treten zwei Gesichtspunkte immer deutlicher hervor. Einerseits
werden Dinge, Menschen, Bewegungen, Institutionen,
Organisationen usw. vorherrschen und eine grosse Zahl von
Menschen nach sich ziehen, und sie werden die Volks-scharen an
sich fesseln. Andererseits wird eine Minderheit, mit einer
wachsenden Enttäuschung und Desillusionierung diesen Dingen
gegenüber, sich neu dem Herrn zuwenden, um Ihn allein als ihr
Leben zu finden.
Drei Elemente werden in all dem bestimmend
sein. Eines ist die unverkennbare Entwicklung des Prinzips des
Antichristen; das, was Christus endgültig ersetzen wird oder es
zumindest beabsichtigt. Das zweite ist die Alternative zum ganzen
Christus in der Gestalt eines von Menschen gemachten
Christentums, ein imitiertes Leben, geboren und getragen von
seinem eigenen Schwung. Das dritte ist eine tiefe und echte Suche
nach Realität, Wahrheit, und nach einer inneren Erkenntnis
des Herrn selbst. Im ersten Fall wird es zu einer nackten
Anbetung des Menschen in menschli-cher Macht kommen;
eine ungeheure Überflutung durch den Humanismus, das Wunder und
die Herrlichkeit des Menschen. Das dritte wird vollständig
Christus als das Leben sein.
Wenn der Christ an einer Sache hängt,
sei es eine Lehre, eine Tradition,eine Institution, eine
Bewegung, eine Person das Ende wird ganz gewiss eine
Einschränkung des Lebens und schliesslich eine Verwirrung und
Enttäuschung sein, wenn nicht etwas Schlimmeres. Das Neue
Testament macht unmissverständlich deutlich und betont, dass die
Bestimmung aller Dinge «Christus alles und in allen» sein soll.
Wir müssen lernen, dass ein wahres Werk des Geistes
Gottes darin besteht, alles an Christus Jesus zu binden. Er,
Christus, muss das Leben unseres Geistes sein, des inneren
Menschen, damit wir stark sind im Herrn : nicht in uns
selbst, nicht in andern, auch nicht in Dingen. Wir müssen alle
Gegnerschaft allein durch Seine Kraft in uns überleben.
Christus muss auch das Leben unseres
Verstandes sein. In Zeiten der Verworrenheit werden wir nicht die
Kraft haben, zu erklären oder zu verstehen, doch der Geist wird
uns lehren und führen.
Christus wird auch das Leben für unseren
Körper sein müssen. Es gibt tatsächlich so etwas wie
göttliches Leben für unsere physischen Körper. Nicht immer
wählt der Herr den Weg, unseren Körper zu heilen, aber immer
möchte Er sein Leben sein, selbst im Leiden, um Seinen
Vorsatz ausführen zu können.
Es ist immer der Herr selbst, und damit es
so ist, sehen wir uns oft einem Hintergrund von natürlicher
Unfähigkeit gegenüber. Die Kraft Seiner Auferstehung ist von
Anfang bis zum Ende das Gesetz der Einheit mit Christus. Tage
schrecklichen Drucks liegen auf dem Volk des Herrn. Sein Feind
verschafft ihm sehr wenig Pausen. Das einzig Ausreichende ist da
der Herr als unser Leben.
Barnabas ermahnte die Gläubigen am Anfang:
«mit Herzensentschluss bei dem Herrn zu verharren» (Apg.
11,23).Es besteht ein Äusserstes diesbezüglich, das uns
abverlangt wird, bis zu der Zeit, «da Christus, der unser Leben
ist, geoffenbart werden wird».